Vor etwa zehn Jahren sagten viele führende Analystenfirmen voraus, dass 3D-Drucker bis 2020 in praktisch jedem Haushalt stehen würden. Heute wissen wir, dass diese Vorhersagen wenig mit der Realität zu tun haben. Der 3D-Druck ist bis jetzt eine reine Industrietechnologie geblieben. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Entwicklung des 3D-Drucks zum Stillstand gekommen ist. Ein Bericht mit dem Titel „3D Printing Market Size, Share & Trends Analysis Report“ besagt genau das Gegenteil: „Der Umfang des globalen 3D-Druckmarktes wurde im Jahr 2020 auf 13,78 Milliarden US-Dollar geschätzt und wird von 2021 bis 2028 voraussichtlich mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 21,0 % weiterwachsen.“ Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf die interessantesten 3D-Druck-Trends und die Einsatzmöglichkeiten dieser Technologie in verschiedenen Bereichen werfen.
Die interessantesten Markttrends beim 3D-Druck
Die 3D-Drucktechnologie gewinnt immer mehr an Beliebtheit. Es lohnt sich daher, einen Blick auf die interessantesten Trends zu werfen, um besser zu verstehen, wie die Zukunft des 3D-Drucks aussieht.
Trends beim 3D-Druck: Haut aus dem 3D-Drucker
Seit mehr als 20 Jahren arbeiten Wissenschaftler bereits an der Entwicklung einer Technologie zur Züchtung menschlicher Haut und von Gewebe, das diese ersetzen könnte. Eine der vorrangigen Anwendungsmöglichkeiten für Haut aus dem 3D-Drucker wäre natürlich die Hauttransplantation bei Verbrennungs- und Unfallopfern, Menschen mit schlecht heilenden Wunden oder dermatologischen Problemen. Die 3D-Technologie, die es möglich macht, menschliche Haut zu drucken, ist der Retter in der Not. Die auf diese Weise hergestellte Haut revolutioniert bereits jetzt die Kosmetikindustrie. Es werden nicht mehr so viele Tierversuche zum Testen von Kosmetika durchgeführt. Den Erwartungen nach wird dieser Trend in den kommenden Jahren deutlich zunehmen.
Häuser aus dem 3D-Drucker
3D-Druck-Anwendungen haben sich zu einem starken Trend in der Bauindustrie entwickelt. Der 3D-Druck gestaltet das „Haus der Zukunft“ mit. Die Häuser aus dem 3D-Drucker sind voll funktionsfähige Gebäude mit Strom-, Wasser- und Telekommunikationssystemen und Klimaanlagen. Auf diese Weise könnte die ständig steigende Nachfrage nach kleinen, individuellen Wohnungen und Häusern befriedigt werden. Ein 3D-Drucker für Beton druckt Wände und das gesamte Haus Schicht für Schicht im Dauerbetrieb rund um die Uhr. Dazu bedarf es lediglich der Unterstützung durch einige Bauarbeiter. Die Arbeitskosten sinken dank dieser Technologie um 50 % bis 80 % und die Bauabfälle werden um 30 % bis 60 % reduziert. Ein solches Haus ist flexibel, kann leicht modifiziert oder an die Bedürfnisse des Kunden angepasst werden, und es benötigt nur 20 % der Zeit, die für den Bau eines vergleichbaren konventionellen Hauses erforderlich ist!
Wiederverwendung von Plastik
Es hat sich herausgestellt, dass der 3D-Druck auch die Zero-Waste-Philosophie stark unterstützt. Die Idee des 3D-Drucks basiert schließlich auf der Zero-Waste-Produktion – alles, was hergestellt wird, wird nach Maß gefertigt, es gibt keinen Abfall und es werden nicht einmal Matrizen benötigt. Doch wie nachhaltig sind die für den 3D-Druck verwendeten Materialien? Heutzutage ist es möglich, Plastikabfälle in für 3D-Drucker geeignete Fasern umzuwandeln, so dass mit Hilfe des 3D-Drucks eine kreislauffähige Produktion geschaffen werden kann.
4D-Druck
Es lohnt sich durchaus, zu erklären, was der 4D-Druck eigentlich ist, da der Name etwas irreführend sein kann. Bei dieser Technologie werden Materialien für den Druck verwendet, die nach dem Druck und unter Anwendung eines geeigneten Impulsgebers (z. B. Temperatur) ihre Form verändern können. Derzeit wird der 4D-Druck hauptsächlich für ästhetische Zwecke verwendet. Es ist jedoch gut vorstellbar, dass er in Zukunft auch in der Medizin (Transplantation), im Bauwesen (Bau von Rohrleitungen) oder in der Robotik eingesetzt werden könnte.
3D-Druck-Trends und die COVID-19-Pandemie
Der 3D-Druck hat uns beim Umgang mit der Pandemie geholfen. Dank der 3D-Drucker waren wir in der Lage, den Anforderungen von Krankenhäusern und medizinischem Personal in kritischen Momenten gerecht zu werden. Die Technologie hat unter anderem dazu beigetragen, die Produktion von Gesichtsschutzschilden und komplexen Komponenten für Beatmungsgeräte zu beschleunigen. Im Vereinigten Königreich und in Israel wurden zum Beispiel Schutzmasken im 3D-Druckverfahren hergestellt. Wir alle erinnern uns an den Bau eines Krankenhauses in Wuhan, China, das mit Hilfe von Material aus dem 3D-Drucker in nur 2 Wochen errichtet wurde. Kurz darauf wurden in der Stadt Xianning fünfzehn Isolierzimmer für medizinisches Personal und mit COVID-19 infizierte Personen eingerichtet.
Nicht zuletzt hat die Pandemie vielen Unternehmen vor Augen geführt, wie wichtig es ist, nicht von einer komplexen und langen Lieferkette abhängig zu sein. Die 3D-Drucktechnologie bietet in diesem Fall zweifellos hervorragende Unterstützung.