Das Speichern von Daten in der Cloud wurde seit seiner Erfindung in den frühen 1960er Jahren und der Kommerzialisierung zwei Jahrzehnte später durch CompuServe immer wichtiger. Die jüngste Pandemie hat diesen Trend weiter beschleunigt, und Gartner prognostizierte, dass die weltweiten Enduser-Ausgaben für öffentliche Cloud-Dienste bis 2021 um 18,4 % auf insgesamt 304,9 Mrd. USD steigen, gegenüber 257,5 Mrd. USD im Jahr 2020. Die Cloud wird zum New Normal, aber nicht alle Cloud-Anwendungen wachsen im gleichen Tempo. Während 94 % der Unternehmen bereits Cloud-Services nutzen, prognostiziert die Forschung, dass bis 2022 mehr als 90 % von ihnen auf eine hybride Cloud-Infrastruktur1 setzen werden 1.
Die Frage ist nicht nur, warum sich Unternehmen für Hybrid-Cloud-Lösungen entscheiden, sondern auch, wie sie die richtigen Hybrid-Cloud-Lösungen auswählen. Dieser Artikel befasst sich mit beiden Fragen und stellt Best Practices vor.
Warum sich für eine Hybrid-Cloud-Lösung entscheiden?
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Vorteile der Hybrid Cloud es ermöglichen, sowohl die Vorteile der Public und der Private Cloud zu nutzen.
- Flexibilität bei der Platzierung der Daten: Die Hybrid Cloud ermöglicht es Unternehmen, ihre individuelle Lösung zu wählen. Sie können beispielsweise entscheiden, wo unterschiedliche Anwendungen bereitgestellt werden sollen, was helfen kann, Geld zu sparen. IT-Manager können frei zwischen einer Private Cloud, bei der die Kontrolle über das System bei der internen IT-Abteilung verbleibt, und einer Public Cloud entscheiden, mit der die Skalierbarkeit nahezu unbegrenzt ist. Diese Flexibilität ermöglicht es Unternehmen, schnell auf Veränderungen zu reagieren – ein Schlüsselfaktor für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit.
- Sicherheit: Hybride Cloud-Lösungen ermöglichen es Unternehmen, ihre wichtigsten und sensibelsten Daten intern zu speichern und die Verwaltung der weniger sensiblen Daten an Cloud-Anbieter zu delegieren. Dadurch erhalten Unternehmen eine bessere Kontrolle über ihre Daten und erhöhen die Daten-Sicherheit. Unternehmen können:
- auf der Grundlage von Faktoren wie Compliance, internen Richtlinien oder Sicherheitsanforderungen wählen, wo ihre Daten gespeichert werden sollen.
- redundanten Cloud-Speicher standardisieren (ein wichtiger Aspekt bei Disaster Recovery und Datenversicherung).
- starke technische Sicherheitsmaßnahmen (Verschlüsselung, Automatisierung, Zugriffskontrolle, Orchestrierung und Endpunktsicherheit) implementieren, um Risiken effektiv zu minimieren.
Diese Sicherheitsmerkmale machen hybride Clouds auch zu perfekten Lösungen für remotes Arbeiten.
- Skalierbarkeit: In der heutigen, sich ständig verändernden IT-Landschaft ist es kaum möglich, die genaue Menge des benötigten Speichers vorherzusagen. Auf der anderen Seite ist die schnelle Reaktion auf eine veränderte Nachfrage ein Schlüsselfaktor im Wettbewerb der Unternehmen. Eine hybride Cloud-Lösung lässt Unternehmen alle Freiheiten in der Skalierung und Weiterentwicklung, indem sie Public-Cloud-Ressourcen mit der Infrastruktur des Unternehmens kombiniert. Darüber hinaus ermöglichen viele Lösungen eine stärkere Automatisierung. Unternehmen können so automatisch auf Veränderungen der Nachfrage reagieren und Leistung und Effizienz optimieren.
- Kostenreduzierung: Mit Hybrid Cloud Computing können IT-Abteilungen auch Kosten sparen. Denn es bietet eine kostengünstige Möglichkeit, den Betrieb zu skalieren und Nachfragespitzen zu bewältigen. Es kann aber auch eine längerfristige Option sein, um nachhaltiges Wachstum zu bewältigen. Bei unerwarteten Nachfragespitzen können Unternehmen einfach mehr Speicherplatz anmieten und so unnötige Investitionen vermeiden. Andererseits können IT-Abteilungen bei einem Nachfragerückgang den gemieteten Speicherplatz zurückfahren und die Kosten senken.
Hybride Cloud-Speicherlösungen sind grundsätzlich für jede Art von Unternehmen geeignet, da sie eine breite Palette von Preisen und Optionen bieten, die es ermöglichen, sie an verschiedene Bedürfnisse anzupassen. Allerdings eignen sich diese Lösungen in der Regel besonders gut für mittelständische Betriebe. Große Unternehmen investieren üblicherweise in Private Clouds, während Start-ups in der Regel mit Public-Clouds-Lösungen beginnen.
Hybrid-Cloud-Lösungen – Wie Sie den richtigen Anbieter auswählen
Bezogen auf die Technologie geht es nicht nur darum, die richtige Lösung zu finden, sondern auch den richtigen Anbieter, denn jede von Ihnen gewählte Lösung erfordert laufende Wartung und Upgrades, und Sie wollen natürlich mit jemandem zusammenarbeiten, dem Sie vertrauen – vor allem, wenn es um Ihre Unternehmensdaten geht.
Bei der Auswahl eines Anbieters gibt es einige Dinge zu beachten. Zunächst einmal sollten Sie sich für einen Anbieter entscheiden, der Ihre Bedürfnisse vollständig und klar versteht und in der Lage ist, mit Ihrer Cloud-Strategie zu wachsen. Dazu gehört auch, dass der Partner rund um die Uhr zur Verfügung steht. Mit den Daten eines Unternehmens, meist seinem wichtigsten Gut, betraut zu sein, ist eine große Verantwortung und bedeutet, dass weder der Partner noch seine Systeme zu irgendeinem Zeitpunkt ausfallen dürfen. Die Verfügbarkeit im Krisenfall und die Sicherheit sind daher zwei wichtige Punkte, die bei der endgültigen Entscheidung berücksichtigt werden sollten. Wenn es um die Verfügbarkeit geht, sind Service Level Agreements (SLAs) das A und O. Diese sollten sowohl eine Verfügbarkeitsgarantie als auch Entschädigungsverfahren für den Fall enthalten, dass der Anbieter seinen Verpflichtungen nicht nachkommt.
Übergänge sind immer eine Herausforderung, besonders in der Technik. Die Migration von einer Infrastruktur zu einer anderen und die Schulung der Mitarbeiter kann ein langer und schwieriger Prozess sein. Daher ist es wichtig, dass ein Anbieter in der Lage ist, Ihre derzeitige IT-Infrastruktur so weit wie möglich zu unterstützen, aber auch eine einfache und reibungslose Einarbeitung zu bieten.
Ebenso wichtig ist es, ein vollständiges Bild der tatsächlichen Kosten zu haben. Zu viele IT-Cloud-Infrastrukturen haben versteckte Kosten, auf die der Kunde beim Kauf der Lösung nicht immer aufmerksam gemacht wird, die aber die Gesamtkosten erheblich erhöhen können. Viele Anbieter bieten zwar einen geringeren Abonnement- oder Kaufpreis an, verlangen dafür aber sehr hohe Gebühren für Implementierung, Schulung, Konfiguration und andere Zusatzleistungen, die für eine erfolgreiche Implementierung erforderlich sind.