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So wirken gewalttätige Spiele auf Kinder
Viele Kinder finden Games, in denen Gewalt vorkommt, erst einmal faszinierend: Anders als in der realen Welt hat man hier als Spieler oder Spielerin oft richtig viel Macht. Man kann mit jeder Menge Waffen experimentieren, in den Körper von Helden mit Superkräften schlüpfen und Gegner einfach per Klick dem Erdboden gleichmachen.
Ungefähr die Hälfte aller 12- bis 13-Jährigen haben schon Games gespielt, die eigentlich erst für Ältere empfohlen werden. Bei Schulanfängern sind es fast 20 Prozent. Das haben Studien gezeigt.
Wie gefährlich sind brutale Games?
Gerade kleinere Kinder haben manchmal Angst bei brutalen Krimis, in denen es aussieht, als würden echte Menschen sterben. Was in virtuellen Welten passiert, können sie aber meistens sehr gut davon unterscheiden. In Games wie Fortnite oder Grand Theft Auto haben die Spieler mehrere Leben. Kein großes Problem also, wenn man zwischendurch in die Luft gejagt wird. Erwachsene dagegen mögen solche Spiele oft nicht, weil sie dabei an reale Unfälle oder echte Kriegssituationen denken müssen. Das heißt aber nicht, dass Kinder und Jugendliche einfach draufloszocken können: Die Altersvorgaben der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle in Deutschland und der Pan European Game Information sollte man auf alle Fälle beachten.
Können Spiele Kinder aggressiv machen?
Unter Wissenschaftlern gibt es dazu verschiedene Meinungen. Die meisten sagen: Brutale Games allein führen noch nicht dazu, dass jemand aggressive Gefühle entwickelt oder sogar gewalttätig wird. Schwierig können solche Spiele aber für Kinder sein, die selbst Gewalt in der Familie erlebt haben oder die sich ausgegrenzt fühlen. Problematisch sind dann aber weniger die Waffen oder einzelne Szenen. Sondern, dass Gewalt in manchen Spielen als harmlos dargestellt wird. Oder sogar der Anschein erweckt wird, dass das Leben mancher Menschen weniger wichtig ist als das anderer.
Was sollten Eltern unbedingt beachten?
- Interesse bringt mehr als Schimpfen: Die allermeisten Kinder und Jugendlichen schalten von selbst ab, wenn es zu brutal wird: Nicht einmal fünf Prozent sind echte Fans von gewalttätigen Spielen, zwei Drittel mögen friedliche Games deutlich lieber. Wer sich Sorgen macht, wenn die Tochter oder der Sohn „Killerspiele“ zockt, sollte sich lieber erst einmal die Games zeigen lassen und darüber sprechen, statt sie einfach zu verbieten.
- Das einzelne Kind zählt: Forscher sagen, dass selbst die besten Studien niemals eindeutig herausfinden können, wie bestimmte Spiele auf wen wirken. Wie viel Gewalt kann mein Kind gut verarbeiten? Das ist deshalb die wichtigste Frage, die Eltern sich stellen sollten, unabhängig von der Altersfreigabe.
- Die Dosis macht den Unterschied: Auch die Forschung sagt, dass es oft unrealistisch ist, Kinder komplett von brutalen Spielen fernzuhalten. Wer nicht mehr mitreden kann, wenn die Freunde sich darüber unterhalten, reagiert mit Frust. Oder versucht, heimlich weiterzuspielen. Es ist aber durchaus sinnvoll, ein enges Zeitlimit speziell für besonders gewalthaltige Games zu setzen.