Ein Jahrzehnt ist es her, dass das Smart Home noch ein echtes Zukunftsthema war. Mutig war, wer im Jahr 2007 sagte: „Das Thema Smart Home kommt!“ Denn damals wusste noch niemand so genau, wie sich die Vielzahl der Ideen praktisch umsetzen lässt, worauf die Anwender letztendlich anspringen und welche Konzepte womöglich wieder in der Mottenkiste verschwinden. Insbesondere fehlte zu diesem Zeitpunkt noch das Smartphone als zentrale Steuerungszentrale für nahezu alle Smart-Home-Anwendungen. Denn erst mit der Vorstellung des ersten iPhone im Jahr 2008 entwickelten sich die Mobiltelefone mit Touchscreen zum universellen Begleiter in unserem digitalen Alltag. Als komfor-table Alternative kam 2010 der Tablet-PC hinzu.
Seither bringen namhafte Unternehmen einfache Plug-and-Play-Produkte auf den Markt, die ohne komplizierte Konfiguration und zu moderaten Kosten das Smart Home für Otto Normalverbraucher erschwinglich machen. „Der Smart-Home-Markt hat die Nische verlassen und wächst mit Hilfe preiswerter Plug-and-Play-Lösungen kontinuierlich. Dabei ist er weiter entwicklungsfähig. Sicherheit, Komfort und Energieeinsparung sind die Hauptmotive für Anwender, sich für Smart Home zu interessieren“, erklärt Jens Dreising, Head of Business Unit Smart Communications bei ALSO Deutschland. ALSO setzt den Worten von Jens Dreising zufolge gezielt auf solche Lösungen, die Fachhändler ohne zu großen Beratungsaufwand verkaufen können und die der Endkunde im Regelfall selbst in Betrieb nehmen kann.
Positive Aussichten
Aktuelle Marktuntersuchungen zeigen, dass Energieein-sparung und Sicherheitsaspekte für die Anwender am interessantesten sind. Auch der Wunsch, im Alltag mehr Komfort zu genießen, spielt für viele Interessenten eine Rolle. Wer dem Thema eher skeptisch gegenübersteht, sorgt sich meist um seine Privatsphäre. Keine Frage: Niemand wünscht sich, dass beispielsweise eine Überwachungskamera dazu umfunktioniert wird, den Eigenheimbesitzer selbst auszuspionieren.
Vorteilhaft für den Handel: Das smarte Heim ist heute kaum noch erklärungsbedürftig. Selbst Verbraucher ohne große Affinität zu Computer & Co. haben inzwischen eine grobe Vorstellung davon, was Smart Home bedeutet. Die Marktaussichten sind weiter positiv: Bis zum Jahr 2020 werden voraussichtlich in einer Million Haushalte intelligente und vernetzte Sensoren und Geräte eingesetzt. Bei einem konsequenten Ausbau der Breitbandnetze in Deutschland gehen einige Marktprognosen sogar von rund 1,5 Millionen Haushalten aus, die in smarte Technik investieren.
ZIELGRUPPE 65+
Auch wenn sich junge Leute allgemein mehr für technische Neuheiten begeistern, sollten Fachhändler beim Thema Smart Home auch Senioren nicht als Zielgruppe übersehen: Alles, was die Sicherheit erhöht und den Alltag erleichtert, ist auch für die Generation 65+ von großem Interesse. Nicht zu vergessen: Altersgerechte Assistenzsysteme können dazu beitragen, vielen Senioren lange ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Geräte, die sich höchst einfach durch Zuruf steuern lassen, sollten deshalb nicht als Spielerei vorgestellt werden: Sie können älteren oder bewegungseingeschränkten Menschen tatsächlich das Leben erleichtern.